Wissenswertes über Nudeln aus Hülsenfrüchten

Naturkreis Saarlouis Saarbrücken Wissenswertes über Nudeln aus Hülsenfrüchten Koro

Egal ob in Form von Spaghetti, Spinelli oder Lasagne

... die neuen Nudeln im Supermarkt bestehen aus Hülsenfrüchten. Mit ihnen kommt eine Farbenvielfalt und ein anderer Geschmack. Während klassische Hartweizen-Nudeln oft recht geschmacksarm sind, bringen Nudeln aus Hülsenfrüchten ihren jeweiligen Eigengeschmack mit. So findest Du z. B. Nudeln aus Linsen, Soja, Erbsen oder Mungobohnen im Regal. Im Mund fühlen sie sich meist weniger glatt an, sondern eher etwas grobkörniger. In den folgenden Zeilen erfährst Du noch mehr über die Nudel-Neuankömmlinge.

 

Die klassische Nudel aus Hartweizen

Nudeln können generell in den unterschiedlichsten Formen und Größen auftauchen, sowie verschiedene Zutaten enthalten. Ursprünglich basiert die klassische italienische Nudel auf Hartweizen. Das gemahlenem Getreide wird mit einer geringen Menge Salz und wenig Wasser zu einem Teig vermengt. Der daraus entstehende Nudelteig wird geformt und getrocknet. Auf die selbe Weise lassen sich auch aus Weichweizen Nudeln machen. Bei Weichweizen wird meistens zusätzlich Ei beigemengt, um die nötige Festigkeit zu erlangen – daher kommt der Begriff der sogenannten Eiernudel. Manchmal können ebenso Zutaten wie Tomaten, Spinat, Kräuter oder Gewürze in den Teig eingearbeitet werden, um Farbe oder Geschmack zu beeinflussen. Inzwischen haben sich auch andere Getreidenudeln etabliert. So gibt es unter anderem z. B. Mais-, Reis-, Emmer- oder Vollkorn Dinkelnudeln. Doch die Getreidenudeln bekommen Konkurrenz – von den Neuen aus Hülsenfrüchten.

Herstellung der Nudeln aus Hülsenfrüchten

Tatsächlich bestehen Hülsenfrucht-Nudeln nur aus Hülsenfrucht-Mehl und Wasser. Es gestaltet sich als garnicht so einfach aus den beiden Zutaten und ohne Weizenkleber einen formbaren Teig, sowie letztendlich die Nudelform herzustellen. Manchmal findest Du deswegen auf der Rückseite der Verpackung z. B. Vollkornreis als zusätzliche Inhaltsstoffe. Diese werden teilweise hinzugefügt um die Konsistenz des Teigs und somit den Herstellungsvorgang etwas zu vereinfachen. Manche Hersteller nutzen Wärme, denn der Teig wird dadurch fester, was die Verarbeitung leichter macht – andere arbeiten mit Druck. Nach dem Formen der Nudeln werden diese bis zu zwanzig Stunden getrocknet, bevor sie verpackt und an Dich verkauft werden können.

Schnelle Zubereitung

Während Du für Hülsenfrüchte in ihrer ursprünglichen Form oft lange für die Zubereitung brauchst, dauert der Kochvorgang von Hülsenfrüchte-Nudeln nur zwischen 3 bis 9 Minuten. Damit geht es sogar teilweise schneller als bei manchen Getreidenudeln. Die ersten Schritte sind identisch: Salzwasser aufkochen und Nudeln rein! Doch die Nudeln aus Hülsenfrüchten solltet Du nicht sprudelnd kochen und unbedingt die jeweilige Garzeit beachten, sonst zerfallen sie Dir oder werden matschig. Ein paar Biss-Tests während des Kochvorgangs können Dir vor allem bei den ersten Versuchen helfen um die perfekte Konsistenz zu erhalten. Genauso wie Getreide-Pasta lassen sich Nudeln aus Hülsenfrüchten typisch mit Pesto, als Auflauf oder im Nudelsalat verwenden. Vor allem bei Glutenunverträglichkeit und für schnelle vegetarische oder vegane Gerichte sind sie inzwischen sehr beliebt.

Viel pflanzliches Eiweiß

Weitestgehend bleiben die Nährstoffe von Kichererbsen, Linsen, Mungobohnen und Co. bei schonenden Herstellungsprozessen erhalten. Und diese sind es, welche die Nudeln aus Hülsenfrüchten so begehrt machen: Sie bringen viel hochwertiges pflanzliches Eiweiß mit sich! 100 Gramm Nudeln aus Hülsenfrüchten enthalten 20 bis 45 Gramm davon. Das ist einiges mehr, als im Vergleich zu Hartweizen-Nudeln mit ca. 10 Gramm Eiweiß auf die selbe Menge.

Sättigt lange, aber kein Low-Carb

Doch Vorsicht: Low-Carb sind sie nicht! Jedoch gelten die enthaltenen Kohlenhydrate als gut, da sie langkettig sind und somit langsam verdaut werden. Das führt dazu, dass sie schnell und lange satt machen. Somit reichen kleinere Portionen als bei klassischen Hartweizen-Nudeln und die Zeitspanne bis zum nächsten Hungergefühl ist länger. Verstärkt wird das Sättigungsgefühl durch den hohen Anteil an Ballaststoffen. Die geringeren Verzehrmengen und das längere Ausbleiben des Hungergefühls kompensieren ein kleines bisschen die Tatsache, dass Du für Pasta aus Hülsenfrüchten etwas tiefer in den Geldbeutel greifen musst.

Diese Sorten gibt es:

Interesse geweckt? Wir geben Dir einen kleinen Überblick über die gängigsten Sorten, die Du im Supermarkt finden kannst.

Nudeln aus grünen Erbsen

Diese Nudeln sind grün! Die Farbe kommt nur davon, dass die Nudelvariante aus 100 Prozent grünen Erbsen besteht. Der etwas süßliche Erbsen-Geschmack tritt deutlich hervor – doch vor allem in Kombination mit Nudelsoße oder Pesto kann er in den Hintergrund rücken. Die grünen Erbsen gelten schon lange in der vegetarischen und veganen Küche als pflanzliche Eiweißlieferanten. Erbsen-Nudeln bringen doppelt soviel pflanzliches Eiweiß mit sich als die herkömmliche Hartzweizennudel, nämlich 22,9 Gramm auf 100 Gramm! Außerdem haben Erbsen-Nudeln deutlich weniger Kalorien. Ein weiterer Vorteil: In nur ca. 4 Minuten (!) sind Nudeln aus grünen Erbsen fertig gekocht.

Nudeln aus Linsen

Vor allem diese roten Nudeln gibt es inzwischen in beinahe jedem Supermarkt kaufen. Sie schmecken ziemlich intensiv nach roter Linse und die Konsistenz in gekochter Form ist als eher mehlig zu bezeichnen. Du solltest sie keinesfalls zu lange im Kochwasser lassen, da sie sonst schnell matschig werden – 3 bis 5 Minuten reichen. Im Vergleich zu herkömmlichen Nudeln bringen sie einen doppelt so hohen Eiweißgehalt mit sich. Es gibt neben den roten Linsen-Nudeln auch eine gelbe Variante. Diese kann Hartweizen-Nudeln zum Täuschen ähnlich sehen. Außerdem sind sie von der Konsistenz her weniger mehlig als die rote Variante und schmecken nicht so intensiv nach Linsen.

Nudeln aus Kichererbsen

Kichererbsen werden normalerweise oft mit scharfen Currys oder mit Hummus in Verbindung gebracht. Jetzt gibt es sie auch in Nudelform. Kichererbsennudeln sind im Vergleich zu rote Linsen Nudeln deutlich bissfester. Sie schmecken nur leicht mehlig und der Kichererbsen-Geschmack ist deutlich erkennbar, jedoch nicht aufdringlich. Im gekochten Zustand kannst du sie optisch beinahe mit normalen Weizennudeln verwechseln.

Nudeln aus Bohnen

Hier gibt es inzwischen eine ganze Menge Nudel-Sorten, z. B. mit Mungobohnen, Edamame, Sojabohnen, schwarzen Bohnen oder mit der weniger bekannten Azuki Bohne. Jede Bohne bringt ziemlich unterschiedliche Eigenschaften mit in die Nudel. Die Nudeln aus schwarzen Bohnen haben etwas weniger Eigengeschmack, allerdings bleiben sie nach dem Kochen nicht so schön in Form. Die Soja-Varianten (Sojabohnen und Edamame) sind hauptsächlich Soja-Fans zu empfehlen. Wer den typischen Soja-Geschmack nicht leiden kann, wird hier nicht glücklich. Die leicht nussige Mungobohne bringt als Nudel ihren Eigengeschmack deutlich mit. In Kombination mit Sauce kann dieser allerdings wieder minimiert werden. Bei Nudeln aus Azuki Bohnen sind manchmal noch Sojabohnen beigemengt. Je nach Mengenverhältnis können die Nudelprodukte dementsprechend sehr unterschiedliche Eigenschaften mit sich bringen.

Und viele mehr…

Neben den vorgestellten Nudeln aus Hülsenfrüchten gibt es noch weitere. Inzwischen findest Du auch eine Menge Misch-Varianten, wie: Hirse-Reis Nudeln, Merkornpasta aus Reis, Mais, Hirse und Quinoa oder Low-Carb Varianten aus Leinsamen, Bohnen, Kürbiskernen und Flohsamenschalen. Wir sind gespannt was sich im Nudelregal noch so tut - langweilig wird es sicher nicht!

„Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen!“

Einige Menschen verzichten auf Hülsenfrüchte, da sie bei ihnen nach dem Verzehr zu unangenehmen Blähungen führen. Der Grund sind bestimmte Zuckermoleküle (Rhamnose, Raffinose und Stachyose). Diese gelten als unverdaulich für den Dünndarm und müssen von Bakterien im Dickdarm abgebaut werden, wodurch Gase entstehen. Um die Beschwerden abzumildern kannst Du Deinen Gerichten mit Hülsenfruchte-Nudeln z. B. Bohnenkraut, Kümmel oder Anis hinzufügen.

Low-Carb Alternative: „Nudeln“ aus Gemüse

Kohlenhydratarme Pasta kannst Du einfach selbst machen, beispielsweise aus Rote Beete, Karotten, Kürbis, Zucchini, Kartoffeln oder Pastinaken. Mit einem Spiralschneider kannst Du diese ruck-zuck zu Gemüsespaghetti schneiden. Entweder isst Du diese dann roh, kochst sie wenige Minuten in leicht gesalzenem Wasser oder brätst sie kurz in der Pfanne an. Wie normale Nudeln schmeckt das toll mit Pesto, Tomatensoße, Olivenöl und Co.

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