Safran: Teurer Spaß oder Wundermittel?
Safran: Teurer Spaß oder Wundermittel?
Wir haben uns die Mühe gemacht, und qualitativ hochwertigen Safran aufgesucht und in unser Sortiment aufgenommen. Nun wollen wir euch erklären, was es mit dem roten Gold auf sich hat! Falls ihr am Kauf von original persischem Safran interessiert seid, kommt ihr hier zum Produkt.
In einen mittelgroßen Supermarkt wurde eingebrochen. Die Täter hatten bis zur Ankunft der Polizisten nur zehn Minuten Zeit für ihren Raub. Die Bestandsaufnahme enthüllt die Ziele der Täter: Neben der wenig überraschenden Tresor und Kassenplünderung fiel lediglich ein einziges Supermarktprodukt den Dieben zum Opfer. Wissen Sie welches? Natürlich ist die Rede von Safran, dem roten Gold. Ein Kilo Safran ist ca. 30.000 Euro Wert, das ist weniger als die 47.000 Euro, die man für ein Kilo Gold zahlen muss, aber ausreichend, um kriminell zu werden. Heute wollen wir dem teuersten aller Gewürze unsere Aufmerksamkeit schenken und herausfinden, warum es so teuer ist und warum es sich vielleicht auch für den Alltag lohnt, ein bisschen Geld in die Hand zu nehmen und es für Safran auszugeben.
Herkunft & Blüte
Safran, aus dem Arabischen übersetzt ‘das Gelbe’, zählt überraschend zu den Krokussen. Die violett blühende Safran-Pflanze hat zwar mehr Ähnlichkeit mit Zwiebeln als mit Krokussen, die wir kennen, ist aber eine Knollenpflanze. Das Interesse der meisten Menschen gilt aber natürlich nur einem kleinen Teil der Pflanze, nämlich der Blüte oder noch genauer: Dem rötlichen süß-aromatisch duftenden Griffel in der Mitte der Blüte. Der Griffel ist das, was wir dann im Supermarkt, meistens in kleinen transparenten Plastikdöschen, vom Safran zu sehen bekommen — und auch wollen —, denn diese kleinen Griffel sind es, die den Geschmack und die Färbekraft des Safrans in sich tragen. (Wer es noch genauer wissen will: Der Griffel wiederum bildet auch nochmal drei bis sechs ‘Narben’ aus und diese bis zu 4cm langen ‘Ästchen’ sind es, die wir meinen, wenn im Alltag von ‘Safran’ gesprochen wird!) Die Pflanze selbst ist nur 15 cm groß und blüht lediglich einmal pro Jahr und zwar im Herbst. Jede Pflanze steuert also nur diese ganz paar Fädchen dazu, um irgendwann ein Kilo voll zu machen. Kein Wunder also, dass es bis zu 200.000 Blüten für das Kilo braucht. (Die wiederum eine Anbaufläche von 10.000 Quadratmetern für sich beansprucht haben wollen!) Natürlich muss das kostbare Gewürz mühevoll von Hand geerntet werden, was den Preis auch nochmal entsprechend in die Höhe treibt. Ein Pflücker schafft trotz der anstrengenden Arbeit bis zu 80 Gramm Safran pro Tag.
Wo wird Safran angebaut?
Angebaut wird Safran hauptsächlich im Iran. In manchen Jahren produziert der Iran 90% (400 Tonnen) des weltweiten Safrans. Die kleine Pflanze wächst jedoch auch in Südfrankreich, Spanien, Italien, Österreich und Deutschland! In Deutschland ist der Anbau seit dem 15. Jahrhundert belegt, seit 2013 wird auch in Deutschland wieder Safran kommerziell angebaut. Der sogenannte Saxen-Safran stammt aus Dresden, aber auch in Thüringen und Baden-Württemberg wird das rote Gold angebaut.
Geschmack & Geruch
Wer schon einmal den Selbstversuch gestartet hat, den Geschmack von Safran zu beschreiben, dem wird aufgefallen sein, dass dieser pur nicht so leicht zu erschmecken ist. Der Geschmack bewegt sich im Dreieck zwischen scharf, bitter und herb. Wesentlich leichter fällt es den meisten die andere Eigenschaft des Safrans zu benennen: Seine Färbkraft. Ein wenig Safran reicht aus, um monströse Paella-Pfannen in ein tiefes Gelb zu tauchen. Und der Geruch? Wonach riecht dieses besondere Gewürz? Der Geruch bildet gewissermaßen das Gegenstück zum Geschmack. Dort, wo der Safran bittere Noten auf unserer Zunge hinterlässt, da hüllt er unseren Riechkolben in die süßeste Vanille. Erde, Tabak und Honig sind weitere Vergleiche, die Kenner ziehen. Gerade diese seltene Kombination aus dem Widerspruch zwischen Zunge und Nase zeichnet den Safran aus und hebt ihn aus der Masse der gewöhnlichen Gewürze in den Olymp der Essenszubereitung.
Gerichte & Verarbeitung
Die traditionellsten Safrangerichte sind wohl Paella (Spanien), Risotto (Italien), Lussekatt (Skandinavien)und Bouillabaisse (Frankreich). In Griechenland hat es Safran auch zum Getränk geschafft, dort trinkt man eine besondere Teemischung, die in der Stadt Kozani angebaut wird mit Safran.
Neben der Nahrungsverfeinerung hat Safran seit seiner Entdeckung auch noch zwei weitere Zwecke erfüllt. Zum einen als Färbemittel und zum anderen als Heilpflanze!
Der Hauptfarbstoff, der im Safran enthalten ist, ist wasserlöslich und nennt sich Crocin. Bereits seit der Antike wurde Safran als Farbmittel benutzt, um zum Beispiel Goldschriften zu imitieren oder minderwertige Metalle wie Zinn und Silber in Gold zu verwandeln. Der Luxusartikel wurde bei den Römern auch aufs Hochzeitsbett gestreut — aber woher hatten die Römer den Safran? Aus Griechenland! Dort spielte Safran eine große Rolle, die Pflanze taucht auch häufig in der griechischen Mythologie auf, zum Beispiel soll unter dem Bett des Zeus und der Hera Safran gewachsen sein. Die Götter trugen in Abbildungen oft safrangelbe Kleidungsstücke, die ihren besonderen Status ausdrückten.
Gehen wir von Griechenland aus noch ein Stück weiter Richtung Osten, sind wir im Orient, wo Safran schon seit Jahrtausenden eine wichtige Stellung hat. Besonders als Heilpflanze wurde und wird Safran dort geschätzt. Noch heute sind ein paar Redewendungen, die die Wirkung des Safrans thematisieren, übrig geblieben:
«Er hat auf einem Sack Safran geschlafen.»
«Er hat Safran gegessen.»
«Der Narr braucht keinen Safran mehr.»
Heute vielleicht nicht mehr so gängig, waren diese Ausdrücke wohl in der Antike und im Mittelalter so beliebt, dass sie es in viele Schriftstücke geschafft haben und der eine oder andere antike Herrscher hat wohl regelmäßig in Safran gebadet, aber warum?
Heilende Wirkung von Safran
Die Antwort liegt in der stimmungsaufhellenden Wirkung, die dem Safran schon seither nachgesagt wird und die heute wissenschaftlich erforscht wird. Safran ist international ein Thema und wird verwendet, um Depressionen, PMS (Prämenstruelles Syndrom) und den «Babyblues» zu behandeln. Eine Pilotstudie kam sogar zu dem Schluss, dass Safran-Extrakt bei milden Depressionen eine ebenso gute Wirkung wie Fluoxetin (ein gängiges Antidepressivum) erreichen kann.
Aber auch gegen Entzündungen soll Safran helfen, eine besondere Wirkung wird ihm bei Erkrankungen des Auges zugeschrieben.
Damit der Safran seine Wirkung nicht verliert ist es jedoch wichtig die empfindlichen Fäden vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen. Am besten in luftdicht schließenden Metall- oder Glasgefäßen.
Fälschungen
Leider spielen Fälschungen bei Safran eine nicht unbedeutende Rolle. Am gängigsten wird dem Safranpulver Kurkuma untergemischt. Das ist zwar auch gesund, aber wer Safran will, sollte auch Safran bekommen, oder? Wer seinen Safran verdächtig mit Kurkuma gestreckt zu sein, der kann einen uralten «Trick» anwenden: Ihr müsst ein wenig des kostbaren Pulvers opfern und es in eine Natronlauge geben. Bleibt die Lösung gelb, habt ihr großartigen Safran — verfärbt sich die Lösung jedoch rötlich, solltet ihr euer Pulver postwendend zurückschicken!
Unser Fazit: Safran hält, was es verspricht und zählt somit zu unseren Top Superfoods. Jetzt seid ihr bestens informiert und wir wünschen euch eine tolle erste Safranerfahrung!