Moringa: Das Superfood der Superfoods

MORINGA - SUPERFOOD & HEILPFLANZE

Moringa wird momentan heiß diskutiert. Kennt noch jemand den Ausdruck der eierlegenden Wollmilchsau? Die Pflanze, die sich Moringa nennt, hat sich seit ein paar Jahren als Superfood auf dem deutschen Markt etabliert und scheint neben der Gesundheit auch weltweit für viele Länder die Wirtschaft positiv zu beeinflussen. Sie sollte nicht nur Krebs heilen, sondern auch alle Nährstoffe im Übermaß enthalten, Trinkwasser reinigen und als Antibiotikum verwendet werden können. Das klingt wirklich zu schön, um wahr zu sein. In unserem heutigen Beitrag werden wir uns den “Baum des Lebens” etwas genauer anschauen, um uns ein vielseitiges Verständnis von dieser besonderen Pflanze zu erarbeiten - neben viele spannenden Fakten erwartet euch Fidel Castro als special guest.

MORINGA OLEIFERA

Der Ausdruck Moringa ist genau genommen zu kurz gedacht. Moringa bezeichnet eine ganze Pflanzengattung mit verschiedenen Unterarten. Der Vertreter, der uns und den Rest der Welt interessiert, nennt sich auf botanisch Moringa Oleifera. Das sind kleinere, laubabwerfende Sträucher und Bäume. Die größeren Exemplare erinnern aufgrund ihres bauchigen und dann spitz zulaufenden Stammes an Flaschen. Auf Deutsch wird die Pflanze Meerrettichbaum genannt. Grund dafür sind die saftreichen Wurzeln, die viele Senfölglykoside enthalten, diese riechen stark nach Meerrettich und verwandeln sich bei der Verarbeitung in Benzylsenföl, was für eine unheimliche Schärfe auf der Zunge sorgt. Andere ebenso gängige Bezeichungen sind Behenbaum, Behenussbaum, Klärmittelbaum, Trommelstockbaum, Pferderettichbaum und Wunderbaum.

 

GLOBAL DOMINATION

Ursprünglich stammt Moringa aus Indien. Dort wuchsen die Pflanzen am Fuße des Himalayas. Weitere Arten gab es in Asien und Afrika. Mittlerweile wird der Baum jedoch weltweit angebaut. Die Gründe dafür sind zahlreich. Zum einen sind fast alle Bestandteile der Pflanze (Früchte, Samen, Wurzeln, Blätter - abgesehen von der giftigen Rinde) essbar und nährstoffreich und können auch noch für andere Zwecke außer Nahrung verarbeitet werden. Zum anderen ist Moringa unheimlich einfach zu kultivieren. Die Pflanze wächst sehr schnell und ist relativ resistent bei geringen Anforderungen an ihre Umgebung. Aus diesem Grund wurde der Anbau besonders in den Entwicklungsländern der Tropen und Subtropen im Rahmen zahlreicher Projekte gefördert. Sie soll so bestimmten Regionen helfen lokal, regional und international zu Einkommen zu kommen und gleichzeitig die Bevölkerung ernähren. Vorreiter war die Organisation “Church World Service”, die bereits 1997 mittels Moringa die Mangel- und Unterernährung im Südwesten des Senegals bekämpfte. Aber auch Fidel Castro machte im Juni 2012 Schlagzeilen, als er einen Text veröffentlichte, indem er Moringa Oleifera als “unerschöpfliche Quelle für Fleisch, Eier und Milch” bezeichnete. Er verordnete ganz Kuba den Anbau der Pflanze. 2014 erhielt Moringa dann den Ritterschlag durch die Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen, die Moringa Oleifera zur traditionellen Feldfrucht des Monats ernannten, um die Werbetrommel für die potente Pflanze zu rühren.

  

DAS SUPERFOOD DER SUPERFOODS

Die Gründe dafür lassen sich einfach nachvollziehen: Endlich hatte man ein leckeres Gemüse mit wertvollen Inhaltsstoffen gefunden, das in Asien und Afrika wuchs. Moringa hat einen hohen Proteingehalt, enthält viele Antioxidantien, Mineralstoffe (Kalzium, Magnesium, Kalium, Eisen, Natrium) und Vitamine (besonders A und C). Als die positiven Eigenschaften der Moringa bekannt wurden, vermutete man, das Superfood der Superfoods gefunden zu haben. Mit einer ähnlichen Euphorie wie Fidel Castro waren manche überzeugt, sich allein von dem Meerrettichbaum ernähren zu können. Mittlerweile liegen neue Ergebnisse vor, die sind zwar immer noch beeindruckend, aber eine abwechslungsreiche Ernährung kann Moringa nicht ersetzen. So enthält sie nur ein Viertel des Carotins von Karotten, halb so viel Vitamin C wie Orangen, 80 Prozent der Eisenmenge von Spinat, ungefähr so viel Kalium wie Bananen und doppelt so viel Calcium wie Milch.

 

EINE PFLANZE - 300 KRANKHEITEN

Aber Moringa wäre nicht zu ihrem Ruf gekommen, wenn es sich bloß auf gute Nährwerte beschränken würde. Historisch betrachtet spielt Moringa in der lokalen, traditionellen Medizin Indiens seit Ewigkeiten eine große Rolle. Moringa gilt als Baum der Wunder und wird als Geschenk Gottes an die Menschhheit verehrt. Die Liste der Krankheiten, die der Baum heilen oder lindern kann ist lang: Gegen über 300 Leiden soll er helfen.

Für die Heilkunde werden hauptsächlich drei Teile des Baumes verwendet: Die Wurzeln, die Blätter und der Saft. Die Wurzeln sollen gegen rheumatische Beschwerden, die Blätter entzündungshemmend und der Saft gegen hohen Blutdruck, hohen Blutzucker und hohe Blutfettwerte helfen.

Viele Debatten entzünden sich an der Wirksamkeit von Moringa oleifera gegen Krebs. Das ist ein heikles Thema und viele Ergebnisse sprechen dafür, dass die Pflanze einen positiven Einfluss haben kann. Im Labor stellte sich heraus, dass die in der Pflanze enthaltenen Antioxidantien Krebszellen hemmen und zur Apoptose - die Zelle leitet ein Selbstzerstörungsprogramm ein - führen. Ebenso gab es positive Berichte über Ratten, deren Leberkrebsleiden mittels Moringa verringert werden konnte. Allerdings befindet sich die Forschung in dieser Hinsicht noch in den Kinderschuhen. Es gibt keine Studien am Menschen, weshalb die Pflanze offiziell keinen Stellenwert als Krebsmedikament hat. 

 

DER “MO-REINIGER”

 Die Pflanze hat aber noch mehr Tricks auf Lager. So enthält die Wurzel die beiden Alkaloide Spirochin und Moringine. Diese wirken Bakterizid, das heißt sie töten Bakterien ab. Die Blätter scheinen eine ähnliche Wirkung zu haben, in einer Studie haben Probanten ihre Hände in eine Bakterienlauge getaucht und sich die Hände im Anschluss mit vier Gramm geriebenen Moringablättern die Hände gewaschen. Eine zweite Gruppe tat das Gleiche, jedoch wusch sie sich die Hände mit Seife. Das Ergebnis: Das Moringapulver reinigte die Hände ebensogut wie herkömmliche Seife. Aus diesen Gründen wird derzeit an Moringa als potentielles Antibiotikum und Pflanzenschutzmittel geforscht. Die reinigende Kraft des Superfoods wurde bereits 1990 von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt bewiesen. Sie filterten verschmutztes Wasser mit Hilfe von Moringasamen. In Deutschland ist das aufgrund der guten Wasserqualität unnötig, anders sieht das jedoch in Entwicklungsländern aus, wo die Wasserqualität innerhalb weniger Kilometer sehr schwanken kann.

 

Die Nutzung der Samenkapseln hat eine lange Tradition. Man kann aus ihnen sehr gut das sogenannte Behenöl gewinnen, das sich bereits 2300 v. Chr.  größter Beliebtheit erfreute. So importierten die damaligen Pharaonen das Öl aus Indien nach Ägypten. Verwendung fand es dort dann zum Kochen, als Grundlage von Parfums und natürlich - wie könnte es anders sein - war es ein zentraler Bestandteil bei der “Mumienherstellung”.

 

Hinsichtlich der letzten Salbung könnt ihr bei uns zumindest das Moringa-Duschgel erwerben, ebenso haben wir für euch ein Moringapulver im Angebot, das ist zwar primär zum Verzehr gedacht - aber wer auf Seife verzichten will, dem können wir es auch wärmstens zum Händewaschen empfehlen! Wir hoffen, euch hiermit einen guten Überblick gegebenen zu haben und verabschieden uns mit den Worten Fidel Castros, die vielleicht auf den Konsum von Moringa zurückzuführen sind: “Ich erinnere mich nicht mal daran, was Kopfschmerzen sind.”